Apnoe-Theorieprüfung 2024 in Nordhausen

Wie vor Urzeiten Tauchen mit nur einem Atemzug, haben wir in unterschiedlichen Trainings, Erlebnissen und Tiefen bereits erlebt. Diese Fähigkeiten und Besonderheiten des Tauchsportes anderen Menschen qualifiziert beizubringen, haben wir uns als persönliche Herausforderung mit der Anmeldung zum Apnoe Tauchlehrer* (TL*) -Anwärter für 2024 zum neuen Ziel gesetzt.

Und so stand nun als erster Teil, das theoretische Vorbereitungs- und Prüfungswochenende für neun Apnoe TL1-Anwärter und einem Apnoe TL3-Anwärter nach den Vorgaben des Verband Deutscher Sporttaucher (VDST), vom 19.04. bis 21.04.2024 im Jugendgäste- und Bildungshaus Rothleimmühle in Nordhausen an. Da das Interesse in den Landesverbänden des VDST zunimmt, allerdings der Schritt zur Ausbildungsbefähigung der Apnoisten noch überschaubar ist, wurde die Apnoe-Ausbildung 2024 wie bereits zuvor zentral durch das Apnoe Ressort des VDST ausgeschrieben. Dies hatte zur Folge, dass die Teilnehmerzahl aus den entferntesten Winkeln vom hohen Norden JEVER bis zum tiefen Süden SONTHOFEN sowie aus westlicher Richtung DÜSSELDORF bis zur östlichen Ausdehnung BERLIN an diesem Wochenende zusammen kamen, um ein neues Apnoe-Team zu bilden.

Nach Anreise am Freitag und Bezug der Unterkunft wurden die Teilnehmer durch die Prüfungsleiterin Sandra herzlichst begrüßt. Ist doch schön wenn auch immer ein bereits brevetierter Apnoe-TL nach weiteren Sternen strebt. So hatte Sandra mit Sven eine tatkräftige Unterstützung für alle administrativen Sonderaufgaben im Organisationsteam.
Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung aller APTL-Anwärter und dem Ausbilder- und Prüfungsteam startete die Ausbildung mit der Vorstellung der zukünftigen Ausbildungsinhalte für Apnoe TLs: Den Foliensätzen des mittlerweile als Aufbaukurs umbenannten AK Apnoe 1 und 2. Im Anschluss mussten die ersten TL-Aspiranten ihre geschätzte Tischbarriere verlassen und mit ihren vorbereiteten Referaten auf die Präsentationsbühne. Hierbei wurde deutlich, dass die fehlenden Vorgaben zum Anforderungsprofil für PowerPoint-Präsentationen und einem geschulten Moderator in eigenen Reihen, neben der Bewertung des Prüferteams zu einer persönlichen Verunsicherung und Zweifel an der eigene Befähigung führen kann. Doch schnell wurde klar, dass ein Diamant am Lehrhimmel geschliffen werden muss, um zu funkeln, und so nahmen die meisten Anwärter die positive und negative Manöverkritik als förderliches Feedback auf dem Wege ihrer Ausbilderqualifizierung mit. Der Abschluss des ersten Tages rundete dann das gemeinsame Abendessen im Restaurant „Kneiff Garten“ ab.

Nach einem guten Frühstück am Samstag im Jugendgäste- und Bildungshaus starteten wir in lauschender Erwartungshaltung den Ausführungen unseres Arztes Thomas, der im Organisationsteam für die medizinischen Besonderheiten und Zusammenhänge des Apnoesports ergänzend bzw. korrigierend unserer Kenntnisse zuständig war. Im Nachgang kamen zwei weitere TL-Anwärter vor und zwei weitere nach dem Mittagessen auf die Präsentationsbühne, um im Schwerpunkt zur Sicherheit und Abläufe beim Apnoe-Zeit-, Tief- und Streckentauchen zu referieren.

Den Abschluss der theoretischen Einweisung bildeten die Vorträge zu den zukünftigen TL-Aufgaben zum Thema Brevetierungen und Sicherheitsstandards durch Holger, der Planung, Durchführung und Abrechnung von Aufbaukursen durch Sandra und wurde durch die Vorstellung der Besonderheiten der 3-Sterneausbildung durch Sven und dem Vortrag über Angst und Stress in der Tauchausbildung durch Holger aus dem Orga-Team abgerundet. Das Sitzfleisch konnte zum Abschluss des Tages durch einen Tagesmarsch zum Abendessen im Restaurant „Barfuss“ endlich aufgelockert werden.

Der letzte Tag stand nun nach dem Frühstück und dem Zimmerräumen ganz im Zeichen der schriftlichen Prüfung, bei der durch 10 Fragen mit teilweise ergänzenden Unterpunkten der vorhandene Wissensfundus der letzten Tage abgefragt wurden. Während der Auswertung der Bögen durch das Prüferteam, wurden wir in die Rechtswirren der unterschiedlichen Versicherer und dem Vereinsrecht durch den dafür extra angereisten Philipp gesteuert. Gut, dass man nun jemanden super-kompetenten kennt, den man notfalls anrufen kann.
In der Nachbetrachtung der Prüflinge untereinander hörte man, dass u.a. die epische Breite der Antworten zu einem Zeitmangel bzw. ergänzende Unterfragen ggf. in Aufregung überlesen wurden. Die unzureichende Punktezahl führte dazu, dass leider nicht alle erfolgreich abschließen konnten. Ganz nach dem Motto: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, gibt es dann auf ELBA den zweiten Anlauf.

Nach Klärung der letzten Fragen zur praktischen Prüfung auf ELBA/ITA wurde die Runde aufgelockert und alle konnten die teilweise noch hinreichende Heimreise antreten. Auch wenn nicht alle mit einem breiten Lächeln nach Hause fahren konnten, war es ein lehrreiches und interessantes Wochenende, bei dem die Apnoe-Community weiter wächst und gedeiht. Im Hinblick auf ELBA, wo es vermutlich teilweise anstrengend wird, freuen wir uns dennoch unsere Teamfähigkeit und Ausbilderqualitäten aus Freude am Apnoetauchsport zu prägen und zu präsentieren.

In diesem Sinne Danken wir dem Organisationteam um Sandra für das tolle Wochenende.
Bericht: Thomas Koppers, 22.04.2024