Tag 7
Der letzte Prüfungstauchgang steht an. Ziel diesmal das Blue-Hole mit einer Tauchgangsroute über das Ex-Azure-Window mit dem „Matterhorn“ zurück zur Steilwand am Blue-Hole. Für den Tauchgang standen noch drei Teilübungen aus dem SK Problemlösungen beim Tauchen an: „Tarieren während des Tauchgangs ausschließlich mit dem Mund“, „Verlust des Tariermittels und Ausgleich mittels Boje“ und schließlich noch „Verfangen in einer Leine“ mit anschließendem Freischneiden mit dem Messer oder Cutter.
Nach dem etwas anspruchsvolleren Fußweg zum Einstieg am Blue-Hole ging es mit inzwischen routiniert kompaktem Bubble-Check zügig durch den Ausgang des Blue-Holes auf etwa 10m ins offene Meer hinaus. Die dort heute beachtliche Dünung konnte so beim Einstieg bequem umgangen werden – war aber auch auf 5m noch deutlich zu spüren. Jetzt ging es Riff rechte Schulter direkt zu den Überresten des Azure Window. Diese liegen dort als riesige Steinblöcke durcheinander. Der markante Überrest des äußeren Pfeilers hat unter Wasser gewisse Ähnlichkeit mit dem Matterhorn und wird daher auch so genannt.
Dort angekommen wurde die Übung zum Freischneiden durchgeführt. Hierzu wurde von den Gruppenführern jeweils vorbereitete Leinenstücke mit Ösen mitgeführt. Diese wurden in die in 1. Stufe eingehängt und dann die Flosse damit hochgebunden. Die Teilnehmer mussten sich anschließend selbständig aus der Lage befreien, was auch routiniert erledigt wurde.
Der Tauchgang wurde durch die skurrile Steinblockwüste fortgesetzt und dann noch der Tariermittelverlust simuliert. Hierzu wurde das Jacket geleert und die Tarierung anschließend mit der mitgeführten Dekoboje wiederhergestellt. Mit anschließendem Südkurs konnte dann die Steilwand westlich vom Blue-Hole angetaucht werden und der Eingang zum Blue-Hole zuverlässig mit Riff-rechte-Schulter wieder aufgefunden werden. Je nach verbliebener Atemgasmenge konnte noch die kleine Grotte am Fuß des Azure Windows betaucht werden, die einen neugierigen Gabeldorsch für die Glücklichen bieten konnte.
Nach dem Rückweg zum Parkplatz erfolgte das letzte prüfungsrelevante Nachbriefing.
Nach dem Heimweg zur Basis gab es nach der Mittagspause einen weiteren optionalen Tauchgang für die TL2-Anwärter. Durch das Prüfungsteam wurde in der Zwischenzeit die Büroarbeit erledigt.
Durch die über ganze Woche hinweg transparenten Feebacks und Bewertungen konnten sich die meisten Teilnehmer ihr voraussichtliches Ergebnis inzwischen ableiten. Trotzdem war die Spannung um 19 Uhr in der Basis zur Verleihung der Urkunden am Höhepunkt. Volker dankte dem Basisteam für Ihren Einsatz, den Teilnehmern für die Treue und das Durchhalten und seiner Prüfercrew für die gute Zusammenarbeit. Nach einigen kompakten Feedback-Ansprachen durch die Prüfer hatte der Basisleiter Mirco noch ein großes Lob für die gesamte Prüfung übrig. Das hohe Niveau der VDST TL-Ausbildung, vor allem in Hinblick auf die Durchführung von Dekotauchgänge, die Integration der Spezialkurse und Einsatz moderner Tauchtechniken sieht er in Vergleich mit anderen Verbänden unerreicht.
Nach einem Sekt oder Bier zum Anstoßen auf die Erfolge ging es zum Abendessen. Heute wurde der Abend ausnahmsweise im Anschluss noch in der Bar am Hafen bei Rum-Punsch fortgesetzt.
Wir Teilnehmer danken dem gesamten Prüferteam – Volker Maier, Diana Jahn, Gerd Martin, Andreas Stadler und Mirco Schindewolf für den Einsatz, und dass Sie uns die gesamte Woche mit Rat und konstruktiver Kritik zur Seite gestanden haben. Ebenso danken wir unserem Doc Nils Stöckmann, der neben dem geplant zusätzlichen Aufwand für die Covid-Vorsorge auch ein paar kleinere Wehwechen zu versorgen hatte.
Last but not least danken wir dem gesamten Team von Nauticteam Gozo, die uns den Aufenthalt auf der Basis ermöglichten und den reibungslosen Ablauf mit absicherten.
Von: Holger Martens und Michael Melter
Eine ganze Woche ist vergangen – wo ist die Zeit geblieben? Dafür ist die Erfahrung um einiges reicher.
„Trotz der Covid-Einschränkungen, gerade auch bei den Übungen, war es eine sehr inhaltsreiche Prüfung auf Top Niveau“, das war am Abschlussabend der Tenor der Teilnehmer. Das Konzept zur klaren Abgrenzung zwischen TL1- und TL2-Prüfungen bewährt sich einmal mehr. Die Integration der Spezialkurse in die TL Praxisprüfung ergänzt die Lehrinhalte und gewonnen Tauchfertigkeiten sinnvoll.
Die Anforderung des Gastlandes Malta zur vollständigen Covid-Impfung bei Einreise einerseits und das umfangreiche VDST Testkonzept im Verlauf der Prüfung andererseits, ermöglichte uns eine sichere Durchführung der gesamten Veranstaltung.
Alle 10 Teilnehmer haben den Praxisteil und die jeweiligen Abnahmeberechtigungen bestanden! Ein besonderer Dank an die Basiscrew um Mirco Schindewolf unseren Doc Nils Stöckmann, den Ausbildern Diana Jahn, Gerd Martin, Andreas Stadler, dem TL-3-Assistenten Jens Jebramcik und den TL-3 Anwärtern Holger Martens und Michael Melter für ihre vorbildliche Unterstützung.
Wir gratulieren zur bestandenen Praxisprüfung:
TL3: Holger Martens (TLN) & Michael Melter (HTSV)
TL2: Christoph Anetzberger (BLTV), Gerald Angermair (BLTV), Bernhard Brugger (BLTV), Jörg Gerdes (TLN), Dominik Kalbfleisch (HTSV), Florian Kalleder (BLTV), Ines Kaluschke (TLN), Christina Würtz (TLN).
Mit sportlichen Grüßen
Volker Maier VDST TL4/IN