2023 CMAS World Championship in Varadero (Kuba)

Auf gehts – 2023 auf Kuba!

Vom 09. Oktober bis zum 14. Oktober 2023 findet die 19. Weltmeisterschaft Unterwasser Fotografie und die 5. Weltmeisterschaft Unterwasser Videografie in Varadero (Kuba) statt.

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Teambild: Harald Schneider, Peter Borsch, Katja Kieslich, Matthias Harendt, Dieter Grund
Teambild: Harald Schneider, Peter Borsch, Katja Kieslich, Matthias Harendt, Dieter Grund

Gesamtwertung

UW-Fotografie

Peter Borsch und Harald Schneider

Platz 2 - Kategorie Thema

Vize-Weltmeister

Platz 5 - Kategorie Fisch
Platz 7 - Kategorie Weitwinkel
Platz 9 - Kategorie Weitwinkel mit Model

UW-Videografie

Matthias Harendt und Dieter Grund

Kategorie: Documentary Movie – Platz 5

Blog zur WM 2023

Bilder: Teilnehmer

Vom Programm her hieß es „Morning free“ und ab 15:30 Uhr „Pick up at the hotel lobby and transfer…“.
Unser Morgen verlief sehr ruhig, nicht zu früh zum Frühstück und danach zum Strand. Den weißen Sand, den wunderschönen Pflanzengürtel und das warme Wasser 30°C zum letzten mal vor Abreise genießen.
Ab 14:30 Uhr ging es auf die Zimmer zum schick machen für die Abholung zum wichtigsten Teil des Wettbewerbes.
Da steigt die Nervosität auch nochmal an, ob man die Erwartungen im Ganzen denn hoffentlich auch erfüllt.
Mit zwei großen Bussen ging es Kubapünktlich zum Empfangshotel nach Varadero.
Zur Begrüßung wurden uns Cocktails und Fingerfood gereicht und die Teams der 15 Nationen tauschten sich in Ihren Erfahrungen aus, naja die Familie der Topfoto- und Videografen ist untereinander gut bekannt.
Nach einigen technischen Schwierigkeiten in der Präsentation begann leicht verspätet die Ergebnispräsentation.
Im Vorfeld wurde die Ansprachen gehalten von der Kubanischen Organisation und wir können uns nur dem anschließen, dass trotz der Anfangspannen der Ablauf zum Wettbewerb fair und gut waren.
Im ersten Teil der Präsentation worden die Ergebnisse der zehn teilnehmenden Videografen vorgestellt. Dort gibt es drei Kategorie, in dem jeder Teilnehmer zwei bedienen kann. Aus Deutscher Sicht hat Matthias Harendt und Dieter Grund mit seinem Dokumetationsfilm den 5. Platz belegt.
Dominieren bei den Videografen sind uns die Mittelmeeranrainer Spanien, Türkei und Italien weit überlegen. Diese Filme Top 3 in den drei Kategorien waren schon sehr sehenswert und verdient auf den Rängen.
Bei den 25 Wettbewerbsfotografen aus 15 Nationen gibt es sechs Kategorien, wobei nur vier davon bedient werden.
(Fisch, Makro, Weitwinkel ohne Taucher, Thema „Röhrenwürmer“, Weitwinkel mit Model und Kreativ)
Bei uns ging es schon mal gut los 5. Platz bei Fisch, 7. Platz Weitwinkel ohne Taucher und dann die Silbermedaille in der Kategorie Thema.
Was für ein Gefühl unter den Platzierten zu sein und auf dem Treppchen zu stehen.
Bei unserer Einreichung Weitwinkel mit Model hatten wir einen vorderen Platz erwartet, mussten uns mit Platz 9 zufrieden geben.
Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden, da ja hier nur die Besten der Besten antreten.
Nach der Siegerehrung ging es zu Fuß mit musikalischer Begleitung in ein Nachbargebäude in einen Club „Cabaret Continental“. Dort gab es ein Galadinner und eine Show mit Kubanischen Gesängen und Tänzen. Zu fortgeschrittener Stunden hielt es keinen mehr an den Tischen. Mehr oder weniger tanzten alle mit und es gab den obligatorischen T-Shirttausch unter den Nationen was die Stimmung auf den Höhepunkt brachte.
Leider und auch besser so ging es gegen 23:00 Uhr mit den Bussen zurück zum Unterkunftshotel.
Hier soll angeblich die Feierlaune nochmal entflammt worden sein mit einer Schwimmeinlage im Meer.
Was für ein Abschluss mit allem was bei so einem Event dazu gehört, war ja auch immerhin eine Weltmeisterschaft.

Text: Peter Borsch

Donnerstag morgen hieß es für die Videografen: früh aufstehen. Sie waren die ersten, die heute in Richtung Marina und damit auch zum dritten Wettkampftauchplatz am Wrack aufbrachen. Zum einen, um einen zeitlichen Vorsprung vor der nächsten Gruppe am tiefsten Tauchplatz des Tages zu bekommen, zum anderen um relativ früh zurück im Hotel zu sein. Denn am Abend stand noch der 5h-Marathon für die Bearbeitung der Videos an.

Die Sonne meinte es wieder gut mit uns, der Sonnenbrand hinter her nicht so sehr. Für unseren Fotografen waren noch die Kategorien Weitwinkel und Thema offen, von unseren Videografen mussten Sequenzen noch einmal wiederholt und weiteres Füllmaterial für das Video eingesammelt werden.

Müde, aber relativ pünktlich, erreichen die Videografen wieder die Marina. Schnell ins Hotel, Abendessen und auf die Rückgabe der Karte warten. 19 Uhr ging es weiter, 5h für die Bearbeitung von 1-2 Filmen. Während Matthias schon im Schnittraum saß, kamen die Fotografen erst von ihrem letzten Tauchgang zurück. Die SD-Karten wurden zu m Glück relativ schnell wieder zurückgegeben, so dass nach einem kurzen Hamburger auf die Hand die Fotos ausgesucht werden konnten. Gemeinsam haben Peter und Harald mit mir die einzelnen Fotos gesichtet und nach und nach auf die Favoriten eingegrenzt. Die 4 Kategorien standen fest, also ab mit den Fotos zum Technical Delegate Cenk. Für Peter ist die Arbeit damit erledigt. Für mich ging es weiter zu Matthias. Als Teamkapitän darf ich nicht aktiv bei der Bearbeitung des Videos unterstützen, aber kleine Tipps sind erlaubt. Und so ist nach 4,5 Stunden das Video fertig und ebenfalls bei Cenk abgegeben.

Während die Fotografen schon in ihren Betten liegen, finden sich alle Videografen nochmal an der Bar ein. Einen kleinen Absacker, um zur Ruhe zu kommen und dann geht auch für sie der lange Tag zu Ende.

Der Freitag steht ganz im Zeichen der Jury, nachdem über Nacht der Technical Delegate gemeinsam mit seinem Team die Korrektheit der abgebenden Filme und Fotos kontrolliert und an die Juroren weitergeleitet hat. Die Jurierung wird seit einigen Jahren online durchgeführt. D.h. jeweils 6 Foto- und 6 Videojuroren beurteilen anonymisierte Fotos und Videos – soweit man von anonym sprechen kann, wenn das Model bzw. der Assistenten im Foto/Film erkennbar ist. Für die Teilnehmer ein Tag, um die Seele baumeln zu lassen. Wir tun das am Strand. Anschließend kurz nach Varadero bzw. an die Bar, um den Blog und die Webseite auf die kommenden Ergebnisse vorzubereiten. Schließlich will Deutschlang ja auch zeitnah von den Ergebnissen unterrichtet werden.

Abends verfolgen wir noch einen Vortrag von Francisco “Pipin” Ferreras. Der weltberühmte mehrfache Rekordhalter im Apnoetaucher ist der Organisator dieser Weltmeisterschaft.

Die Nacht war kurz – mancher Teilnehmer hat schon im Schlaf die Tauchgänge durchlebt. Aber eigentlich sind alle gut vorbereitet, im Training wurden die Bilder schon mehrfach geprobt.

Und wie gehofft, verläuft der erste Wettkampftag fast perfekt. Keine Schlange bei der Kamerakontrolle, denn die Busse bringen die Teilnehmer nacheinander in ihren Gruppen zur Marina. Die Boote verlassen den Hafen pünktlich und steuern die ersten Wettkampfplätze an. Alle Fotos für den Blog werden heute von der Bootscrew geschossen, denn den Teilnehmern sind keine Handys und weitere Kameras im gesamten Wettkampfbereich erlaubt. Auch das Wetter haben wir heute auf unserer Seite – ausreichend Sonne für die Gegenlichtaufnahmen und in den Pausen retten uns Wolken vor der sengenden Sonne. Da die Videografen zuerst zum tiefen Tauchplatz am Wrack aufbrechen, folgen die Fotografen erst 90 min später. Aber damit vermeiden wir Gedränge am Wrack, perfekt für alle Aufnahmen. Leider sind die Fotografen damit aber auch erst sehr spät zurück. Aber im Gegensatz zu den Videografen müssen sie nach den Tauchgängen auch nicht mehr viel tun 😉

Die SD-Karten werden nach den Tauchgängen von der Orga unter Aufsicht eingesammelt, auf Festplatten kopiert und am Abend den Teilnehmern zurückgegeben.

Für die Fotografen erfolgt damit die erste Bildauswahl, für die Videografen beginnt der erste Teil der Videobearbeitung mit einem 3h-Marathon. Mitternacht wird der Schnittraum dann geschlossen und es geht endlich ins Bett.

Peter hat schon 2 Kategorien im Kasten, Matthias Teile des Videos fertig – morgen ist Endspurt.

Trainingstag – sowohl für die Teilnehmer als auch für die Orga, Boote, Offiziellen. An diesem Tag wird der komplette erste Wettkampftag „geprobt“. Tauchplätze, Teams, Abläufe sollen durchlaufen, überprüft und verbessert werden. Und es gibt eine Menge zu verbessern 😉 An diesem Tag läuft so ziemlich alles schief: Die Boote müssen getauscht werden, weil die Teamkapitäne bei der Bootsauslastung vergessen werden. Ich musste heute fast an Land bleiben, weil das Boot voll ist – aber es findet sich immer eine Lösung. Das Timing an den Tauchplätzen stimmt nicht wirklich, was bei 35 Grad, 80% Luftfeuchtigkeit und kaum Schatten auf den Booten fast unerträglich wird. Also zur Abkühlung ins 30 Grad warme Wasser 😉 Die Bootscrew tut ihr Bestes, um es uns so erträglich wie möglich zu machen. Erschöpft und durchgegart endet der erste Tag mit einem spontan zusammengerufenen Meeting der Teamkapitäne. Abläufe werden angepasst, die Tauchgruppen in ihrer Abfahrt zu den Tauchplätzen optimiert. Somit vermeiden wir morgen hoffentlich das Gedränge an den tiefen Tauchplätzen, lange Wartezeiten und späte Rückfahrt für die Videografen. Denn die müssen morgen anschließend noch 3 Stunden die Videos bearbeiten.

Aber wir sind zuversichtlich, bisher liefen die folgenden Tage immer perfekt.

Es wird so langsam. Die Busse werden pünktlicher, die Boote und Flaschen sind gut organisiert. Die Abläufe an Board spielen sich ein und die Tauchgänge werden immer routinierter. Mangels stationärer Bojen an den Tauchplätzen ankern die Boote jeden Tag an einer anderen Stelle, so dass unter Wasser erst einmal Orientierung angesagt ist, um die Fotomotive der letzten Tage wieder zu finden. Aber auch mit Alternativen kann man arbeiten, schließlich kann es am Wettkampftag auch wieder anders aussehen. Die Sicht am letzten inoffiziellen Trainingstag war gut, der Tauchplatz Aquario hat seinen Namen mal verdient. Am Sonntag dann Abschied vom bisherigen Trainingshotel und offizieller Umzug in Wettkampfhotel. Die Übernachtungspreise verdreifachen sich mal kurzer Hand – das gibt Hoffnung auf etwas mehr Abwechslung beim Essen. Und tatsächlich haben die Restaurants mehr Auswahl und das normale Büfett schon weit über dem Niveau des Trainingshotels. In Kuba mangelt es an vielen  Stellen an für uns normalen Dingen und so freuen wir uns tatsächlich über eine kleine Salat- und Obstauswahl.

Dafür gibt es nur Internet an ausgewählten Punkten – und selbst das muss man dann lange suchen. Das erschwert die in Kuba notwendige Improvisation bei Zeiten und Orten. Den Zeitplan mal spontan verschieben ist fast unmöglich.

Aber der heutige Tag bietet kaum Überraschungen. Der Bus ist pünktlich zur Eröffnungszeremonie. Kurz, aber mit kubanischem Temperament, werden die einzelnen Nationen an den Offiziellen vorbei geschleust, anschließend wird unter den gewohnten Eröffnungsreden endlich die Weltmeisterschaft eröffnet – es kann losgehen.

Das Technische Meeting bleibt tatsächlich innerhalb des Zeitplans von einer Stunde. Die Boote unter den einzelnen Nationen sind gelost, die Tauchplätze verteilt. Wir haben Glück und teilen uns das Boot mit Holland und Frankreich (Video) bzw. der Türkei (Foto). Zum ersten Mal tauchen tatsächlich 2 Gruppen mit leichten Zeitversatz am selben Tauchplatz – um die Sicherheit der Tauchgänge zu gewährleisten, müssen 2 Gruppen zuerst den tiefen Tauchgang am Wrack absolvieren, bevor es nach 90 min Oberflächenpause zum flacheren Tauchplatz geht. Wir sind gespannt – der offizielle Trainingstag morgen wird die Generalprobe für den ersten Wettkampftag.

Wie vorhergesagt, ist die nächsten 2 Tage kein Tauchen auf der Nordseite Kubas möglich, die Wellen schlagen mit voller Wucht auf den Strand.

Alternativ geht es an die Südküste von Kuba zur Bay of Pics. Mit der üblichen Verspätung macht sich der Bus auf die 2h lange Fahrt mitten durch Kuba. Die letzten Sonnenstrahlen begleiten uns ins Wasser, danach wird es dunkel. Die karibische Seite Kubas bietet gute Sichtweiten, aber auch weniger Fisch. Eine gute Übung für die Teilnehmer, aus wenig Leben und ohne Sonne ein brauchbares Bild oder Video zu machen. Im Gewitter geht es wieder aus dem Wasser und 2h zurück ins Hotel. Wiederum tiefgekühlt aus dem Bus ist der Tag nach 10 Stunden endlich zu Ende. Noch kurz ein Dekobier mit den anderen Teams – die Welt der Foto- und Videografen ist klein und so hat sich die letzten Jahre eine echte Familie entwickelt.

Donnerstag geht es zum Glück wieder aufs Boot – diesmal aber schon von der Wettkampf-Marina aus. D.h. mangels Kisten und Taschen Tauchpäckchen packen und im Hotel zwischenlagern. An der Marina warten die Boote. Überraschend sind mehr Taucher vor Ort als eingeplant, aber das Kuscheln haben wir ja die letzten Tage schon geübt. Von jetzt an geht es nur noch an die Wettbewerbsplätze, eine gute Vorbereitung für die Teilnehmer. Das Wasser ist noch aufgewühlt von Wind und Wellen, die Sicht daher fast wie gewohnt zuhause im Baggersee. Wiederum eine gute Übung für die Teilnehmer. Es bleibt weiter spannend…

Die erste Hälfte des deutschen Teams hat vor 4 Tagen die Reise nach Kuba angetreten. Nach insgesamt 22 Stunden Reisezeit sind wir müde, vom Flieger tiefgekühlt aber wohlbehalten im Hotel Starfish Varadero angekommen.

Kubanische Gemütlichkeit wird hier ernst genommen – nicht ins Schwitzen kommen. Was uns Europäern nicht gelingt, selbst nach 4 Tagen vor Ort ist die Hitze und Luftfeuchtigkeit immer noch eine Herausforderung.

Sowohl Zeiten als auch Entfernungen muss man von kubanischen in europäische Maße umrechnen – „bitte gehen Sie mit Ihrer Tauchausrüstung über den Strand, die Tauchbasis ist nur 50m entfernt“ – Google Maps sagt anschließend 250m ;-).

Am nächsten Tag 9:30 Uhr geht es los zum ersten Tauchtag, wieder mit kubanischer Ruhe. Über den Strand, durch das Wasser – mit den nicht wasserdicht verpackten Gegenständen auf dem Kopf – aufs Boot, es kann losgehen.

Die ersten zwei Tauchtage lernen wir die 4 Wettbewerbsplätze kennen. Es lässt sich aus allem etwas machen. Bilder werden besprochen, Handzeichen optimiert – es läuft. Bis zur nächsten Wettervorhersage. Die nächsten 2 Tage ist erstmal aufgrund von Wind kein Tauchen möglich – wir sind gespannt, wie es weiter geht.